Hier finden Sie nun nachstehend einige literarische Kostproben. Die Auswahl wird von Zeit zu Zeit aktualisiert, auch teils mit noch unveröffentlichtem Material. Mehr auch auf meinem Wordpress-Account. Also ab und an mal vorbeischauen!
eisenbahnblues
du konntest neuss liebhaben und nippes doof finden, die binse aushebeln, dass auch anderswo der eisenbahnblues auf dich wartet: seit dich der fernwehwind aus dem nebenhaus blies in die welt, dich versah mit der sensiblen haube des glueckskinds, die dich silben ausheben liess und verse formen, seither lebe ich im selben beinhaus wie die verlorenen und nahebei busseln sich die liebespaare, lesen in folianten, die wie bibeln aussehen, weise worte: moegen auch baissen bluehen zuweilen mit der halben einbusse an zuversicht, am ende blieben haussen, perfide troestliches, bis eines tages dieses sehnen ausblieb in mir, du endgueltig fort warst, mir fern dein eisenbahnblues.
(Preisgedicht bei PostPoetry.NRW 2022)
gezeichnet
der Junge gähnt, aber er möchte unbedingt noch seine Figur fertig zeichnen. Seine Mutter hat schon dreimal nach ihm gerufen. Geh endlich ins Bett, morgen ist Schule.
Er sitzt am Tisch in seinem Zimmer. Seine Finger flitzen übers Papier. Er weiß, dass es wichtig ist. Die Figur nimmt Form an. Der Junge zeichnet ein gekrümmt dastehendes menschenähnliches Wesen, dessen Knie in einem grotesken Winkel nach innen stehen wie verwachsene X-Beine. Sein Kopf ist haarlos und wirkt narbig durch das feine Gestrichel, welches der Junge auf ihm hinterlassen hat. Sein Mund scheint lippenlos, etwas wie aus langen Fäden Geschlungenes hängt aus ihm heraus. Seine Augen sind weit aufgerissen und dunkel. Es hat Hände mit langen dünnen Fingern und im Verhältnis zur Körpergröße zu lange Arme. Es steht etwas gebückt.
Der Junge ist zufrieden und legt den schwarzen Zeichenstift neben das Papier. Wieder gähnt er. Nacht, Mama, ruft er und kuschelt sich in sein Bett. Er angelt über dem Kopf nach der Nachttischlampe, die am Rand des Zeichentisches steht und löscht das Licht. Der Mann auf dem Papier ist der Mann, den er in seinen Träumen sieht. Der Mann auf dem Papier sieht ihm nicht nur ähnlich, er ist es, denkt der Junge. Er kann gut zeichnen, er hat ihn wirklich gut getroffen.
Der Schlaf zieht ihn fast sofort in den Traum, in dem er durch einen Wald wandert. Zwei Monde stehen am Himmel, der große gelbe, der heute fast orange wirkt und ein etwas kleinerer mit einem grünlichen Schimmer, der nicht ganz rund zu sein scheint. Der Wald besteht aus uralten verschlungenen Bäumen mit knotigen Ästen, die an die verkrümmte Haltung des Wesens erinnern, welches der Junge gezeichnet hat und dem er hier zuerst begegnet ist. Der Junge geht. Etwas heult von fern, ein mehrstimmiges Heulen setzt darauf aus einer anderen Richtung ein, Ruf und Antwort im Wechsel. Der Junge geht, er hat keine Angst, obwohl er keine Ahnung hat, wo er sich befindet. Auf einer von den beiden Monden beschienenen Lichtung macht er Halt. In der Mitte der Lichtung steht das Wesen und hebt den Arm, zeigt auf ihn.
In diesem Augenblick schleudert es ihn aus dem Traum zurück in sein Zimmer. Mit einem Ruck fährt er auf. Sein Herz schlägt schneller. Etwas ist geschehen, etwas, das wichtig ist. Es ist still und dunkel. Der Junge spürt einen brennenden Durst. Durch den Türspalt meint er einen grünlichen Schimmer im Flur wahrzunehmen. Mama, ruft er leise. Die Mutter schläft im Wohnzimmer nebenan. Sie wohnen erst seit ein paar Wochen hier, nachdem Papa nicht mehr zurück gekommen war. Keine Antwort. Mama, versucht er es nun lauter, schlüpft aus dem Bett und schiebt die Tür zum Flur weiter auf. Nun hat er doch Angst. Das grünliche Licht scheint aus der Küche am Ende des Flurs zu kommen. Etwas klirrt, als ob Besteck auf einen Teller gelegt wird. Der Junge tappt den Flur entlang. Mama? Er hat vielleicht noch fünf Meter bis zur Küche, als der grünliche Schein etwas stärker wird und sich mit einem schabenden Geräusch von innen aus der Küche etwas um den Türstock legt. Eine Hand mit langen dünnen Fingern.
Der Junge kann nicht schreien und auch nicht flüstern, aber er kann rennen, und er rennt zurück in sein Zimmer, wirft einen Blick über die Schulter dabei, sieht am Ende des Ganges das Wesen stehen, verkrümmt, mit den X-Beinen, es hebt den Arm und zeigt auf ihn. Der Junge schlägt die Tür zu und atmet rasend. Er tastet nach dem Lichtschalter, Helligkeit umflutet ihn. Auf seinem Tisch das Zeichenpapier. Es ist leer. Die Figur ist verschwunden.
Und doch spürt er sie, ist kaum verwundert, als das Deckenlicht schwächer und schwächer wird und schließlich erlischt. Seine Panik legt sich. Sein Atem wird ruhiger. Das Wesen ist im Zimmer, ob er es einlässt oder nicht. Es kriecht aus dem Dunkel an der Zimmerdecke und streckt seinen dürren Arm nach ihm aus. Die Tentakel aus seinem Mund bewegen sich wie Korallen in seine Richtung.
Sekunden später ist auf dem Zeichenpapier ein kleiner Junge aus schwarzen Strichen zu sehen, der auf dem Boden zu liegen scheint. Das Bild bewegt sich nun, der Junge sieht sich um, sieht dann wieder nach vorn, sein Mund formt ein erstauntes O, als sein Körper von einer Hand mit langen dünnen Fingern von hinten aus dem Bild gezogen wird, kleiner und kleiner wird, bis auf dem Papier nichts mehr zu sehen ist.
(nach Motiven aus einem Kurzfilm von Vladislav Ekdokimov; aus dem "Dresdner Kulturmagazin", Dresden 2020)
Freiburg, wetterwendisch
der Kaffee, im Freien getrunken: ein luftgekühlter Antrieb in der Marktgasse beim Münster. Beinah verlorene Eier und zerzaustes Gemüse, das den Besitzer wechselt. Der Freiburger Markt wird heute durchblasen wie schon lange nicht mehr, Tauben stehen für Sekunden gegen den Wind wie Kolibris, drehen dann ab in die Resignation mit hilflosem Flügelzucken. Der gewendelte Aussichtsturm am Schlossberg noch eben lichtblau umflort wie ein Mariengedenken, gleich darauf schwarzgrau umwölkt, ein alttestamentarischer Fluch aus Wetter und Stahl. Kellnerinnen wehen vorbei, an abtrünnige Tischtücher gekrallt, kein Gast, der noch eine Frisur hätte außer dem drahtigen Radler am Nebentisch mit dem geschorenen Schädel. Zucker streut sich von selbst auf fliegende Untertassen, Sonne flutet den Markt für Momente, macht den geblähten Gestalten nochmal den August, verebbt dann wieder hinter der nächsten Wolkenbank wie aufgespart für weitere luftige Transaktionen. Wer das müsste: die Welt hochwerfen. Heute muss keiner. Aber es nützt nichts, Umstände und Umständlichkeiten bleiben die gleichen. Flaute trotz Wind. Vakuum, wo auf Bewegung zu hoffen gewesen wäre. Der Markt baut ab, zwischen den Böen noch einmal geschäftiges Raffen. Zahlen. Und gehen.
(aus: "Irrfahrtenbuch", Bonn 2015)
Schäfer auf Zeit
mit dem großen Wagen treib
ich die Tiere aus dem Rund
beschwerlich war das Wandern
über den Seniorenpass
ich bin der gute Hirte
nur etwas wirtschaftswund
um den Hals ein Hunde
pfeifchen für den Spaß
(aus: "Irrfahrtenbuch", Bonn 2015)
Imaginauten
Losgelöst vom Körper tendieren Stimmen und Gedanken zu psychotischem Verhalten.
(John Durham Peters)
Prolog [der Gastgeber]
ein altes Haus. Weitab von allem, efeuüberwuchert. Klein, doch mit hunderten von Zimmern: kaum, dass man zweimal im Leben dasselbe betritt. Darinnen Leute, die ich noch nie gesehen habe. Freundlich blicken sie mich an, zupfen mich am Ärmel, prosten mir zu. Sie scheinen zu feiern. Ich gehe durch die Zimmer, da sind immer mehr Menschen, die miteinander reden, diskutieren, debattieren, singen, sich umarmen. Manche stehen wie in Trance und sehen aus dem Fenster in die andere Welt, die sich in jeder Minute ganz und gar zu verändern scheint. Tage werden zu Nächten, übergangslos, zu Abenden, ein Winter wird Sommer, ein plötzlicher Frühling, unsere Schritte sind aus der Zeit gefallen - oder die Zeit aus den Schritten? Ein Mittag. Ein Herbst. Wochen ohne Anker. Das Draußen gehört nicht dazu. So gehe ich von Zimmer zu Zimmer, jahrelang, und lächle, als wäre ich irgendwo angekommen.
Das Haus bin ich.
(aus: "Imaginauten", Bonn 2018)
diese Grund-Stille, die hinter allen gleichwohl noch immer hörbaren Geräuschen der Welt liegt; alle Lautäußerungen des Irdischen mit seinem Nicht-von-dieser-Welt-Sein gleichsam in sich birgt: das ferne Dröhnen eines Rasenmähers im Klostergarten, die abgedämpften Soprane der Kinderstimmen vom Spielplatz, dein hallendes Tappen auf den marmornen Fliesen des Mittelgangs. Dein Seufzer der Beschwernis, der auf seinem Weg durch diesen menschengemachten und doch eben auch göttlichen Raum in Richtung auf das Altarkreuz hörbar leichter wird und schließlich verschwebt. Vielleicht, dass sich in solchen Räumen Welten begegnen könnten: die Kontemplation, welche Berühren und Berührtwerden erst möglich macht. Zeiten, Orte, Gedanken, Wissen, Geschehnisse, handeln. Und warten. Immer wieder warten. Es kommt zu dir. Wenn es bereit ist. Wenn du bereit bist.
(aus der Zeitschrift: "Tentakel", Bielefeld 2019)
segel
niemand
erscheint als ein
sich eignender fels in
der brandung. jeder muss
selbst seinen senf erledigen. alles
was wir verdienen ist ein fersengeld.
fernliegendes geraet schnell aus dem blick,
doch vorm legendenfries stehen alle und staunen.
nicht mehr im regenfeld sein, ein segel erfinden, welches
den feindesregeln einfach davon rauscht. wir werden
ihnen nicht unsere flieger senden. statt dessen
lesende finger, die von zeile zu zeile wandern.
mit ihnen den flieder segnen, nicht mehr die
enden des elends greifen. designerelfen
verwandeln sich in friedensengel,
auf den feldern siegen brot
und bescheidenheit.
(aus "fischmaeuler. schaumrelief", Dortmund 2021)
Anagrammatische Miniaturen als poetisches Konzept
Als ich in der Vorweihnachtszeit 2013 erstmals damit begann, mich aus einer Spiellaune heraus mit den Möglichkeiten der Verarbeitung von Anagrammen in Gedichten zu beschäftigten, war ich schnell verblüfft von der Wirkung der skurrilen Ergebnisse auf mich und andere. Das Moment des Komischen stand zunächst eindeutig im Vordergrund. Das heitere Umgruppieren der Buchstaben von "es ist ein ros entsprungen" zu "nein sport ist unser segen", ein "osmanisches reich", welches sich rückstandsfrei in eine "scheissmonarchie" umwandeln ließ oder auch eine "angela merkel", die "klare maengel" aufwies, zeigten mir aber früh, dass in den Worten Implikationen versteckt sind, ganz neue und ungewohnte Sinnmuster, die für das Verfassen von Lyrik von Bedeutung sein könnten. Sie legten von Beginn an eine Spur der Inspiration, ließen mich Fährten aufnehmen, die nicht selten nach unzähligen Stunden in enttäuschende Sackgassen führten, aber in einigen Fällen auch ganz erstaunliche Permutationen erlaubten, die in ihrer Hintereinanderschaltung eine Art semantischer Inselketten erzeugten, freilich ohne dabei ganze zusammenhängende Texte zu bilden. Da entstand etwas Mehrdeutig-Geheimnisvolles, und ich bemerkte, wie die ganz eigene Magie der Gestaltbarkeit von Lyrik durch Anagramme offenbar an die Wurzel aller Poesie, an Rituelles, Schicksalhaftes, letztendlich an uralte Traditionen von Zaubersprüchen rührte.
Den Prozess des Verbindens dieser Inseln durch poetische Brücken und Stege aus frei zu wählenden Worten sehe ich inzwischen als formbewusstes und gleichzeitig sinnbildendes, aber im wesentlichen ergebnisoffenes lyrisches Verfahren an. Die gefundenen anagrammatischen Inseln sind insofern Form als sie durch ihr relativ regelmäßiges Auftauchen im Text strukturbildend wirken wie beispielsweise Reime, aber mit ihrer viel komplizierteren Lautlichkeit dennoch neu und unverbraucht wirken können. Die erwähnte Sinnbildung soll nicht überbetont werden - selbstverständlich kann mit den Anagrammen auch Nonsenspoesie verfasst werden. Doch die herausgelösten Bedeutungsinseln beeinflussen in jedem Falle die inhaltliche Richtung des entstehenden Gedichtes. Es handelt sich hierbei gerade nicht um eine Form der écriture automatique, also des sich quasi von selbst schreibenden Gedichtes, wie vielleicht anzunehmen wäre; vielmehr unterstützt das Verfahren einen von der bzw. vom Verfassenden schrittweise zu entwickelnden poetischen Plan. Es verlangt Konstruktion, aber nicht aus dem Nichts, sondern mithilfe einer bestimmten, festgelegten Anzahl und Beschaffenheit von vorhandenen Zeichen. Das stellte mich teilweise vor nicht geringe Probleme, wenn etwa die jeweils entstehenden Flexionen der Worte genau so übernommen werden und dadurch Satzbauten komplett umgestellt werden mussten. In einem Gedicht fragte ich vor Jahren in Anlehnung an Houellebecq: "Was war zuerst da, / die Karte oder das Gebiet?" Ich glaube, die Frage für mich inzwischen beantworten zu können: es scheint mir ziemlich eindeutig die Karte zu sein. So legitimiert sich das anagrammatische Moment als Träger des eigentlich Künstlerischen, in dem Welt nicht abgebildet, sondern erschaffen wird. Dass dieser "Schöpfungsakt" sich auf sehr unterschiedlich Weise manifestieren kann liegt dabei auf der Hand. Nicht selten musste ich mich zwingen, gerade besonders plakative und bedeutsame Anagramme beim Verfertigen von Gedichten außen vor zu lassen, die im Ergebnis zu einem allzu manierierten Ausdruck des Komödiantischen geführt hätten. Wie bei jedem bewussten Schreiben hat die oder der Schreibende die Fäden des Stils und der Fallhöhe der Verse in der Hand. Es entscheiden letztendlich Geschmack und Erfahrung. Vielleicht ist das Verfahren der Verbindung angrammatischer Inseln vergleichbar mit dem Entstehensprozess der Gedichte einer Herta Müller, die Worte aus Printmedien ausschneidet und in neuer Kombination aneinanderklebt. Auch hier entscheidet ja, zumindest in der Regel, nicht ein bereits fertig gedichtetes lyrisches Gebilde über die Anordnung der auszuschneidenden Worte, sondern die Fundstücke inspirieren im Gegenteil gerade den Weg und die Zusammensetzung des Gedichtes (wobei bei dieser ja auch stark visuell geprägten lyrischen Verfahrensweise zudem Größe, Form und Farbe der Wortschnipsel oder ihrer Hintergründe eine nicht unwesentliche Rolle spielen dürften). Auch hier gilt, dass Beliebigkeit zu nichts führt und Konstruktion unerlässlich ist.
Im Fall von komplett auf Anagrammen basierenden Gedichten, wie sie bereits die auch als Grafikerin und bildende Künstlerin hervorgetretene Unica Zürn ab den 1950er Jahren zur (inzwischen leider weitgehend vergessenen) Meisterschaft gebracht hat, muss jene Engführung von Stoff und Inspiration erfolgen, die im Endergebnis ihre künstlerische Zwangsläufigkeit enthüllt, um ihre poetische Wirkung entfalten zu können. Die Möglichkeiten sind in der Regel begrenzt, so dass diese rigide Limitierung der Mittel rasch zu einem Gefühl des Eingeengtseins führen kann. Nur wenige ernsthafte PoetInnen haben sich dauerhaft auf diesen Weg gemacht. Zu nennen wäre etwa Titus Meyer, der nicht zuletzt für seine schier unglaublich langen Palindrome, also ganzen Texten, die von vorn und hinten gelesen gleich lauten, bekannt geworden ist. Auch ich habe mich immer einmal wieder darin versucht, komplett in Anagrammen zu schreiben; die Mehrzahl meiner Gedichte bedient sich jedoch der beschriebenen "Insulartechnik", die durch die freien Interpolationsmöglichkeiten zwischen den anagrammatischen Permutationen eine deutlich größere kompositorische Beweglichkeit verspricht.
Es bleibt eine Frage, die ich bisher für meine Lyrik noch nicht abschließend beantworten konnte, nämlich die nach der Kennzeichnung der anagrammatischen Fundstücke. Sie ist einerseits eigentlich vollkommen verzichtbar, denn ein Gedicht muss auch ohne einen Hinweis auf formale Kriterien "funktionieren". Wenn es nicht klingt oder abgegriffene Bilder transportiert, nützt ja auch eine Betonung der zugrundeliegenden strukturellen Kunstgriffe nichts. Es gibt jede Menge schlechter Sonette; Form-Sonette sind es dann aber gleichwohl, wenn sie vierzehn Zeilen aufweisen und vielleicht entsprechende Reimkriterien erfüllen. Und doch würden Lesende dieser anagrammatisch infizierten Gedichte umgekehrt kaum überhaupt auf das ihnen zugrundeliegende Prinzip aufmerksam. Es fehlte ihnen so eine vielleicht nicht unwesentliche Zugangsmöglichkeit zum Text, ein Hinweis auf seine Entstehungsbedingungen. Ich habe mich einstweilen entschieden, eine Hervorhebung durch Schrägstellung der entsprechenden Worte zu bewerkstelligen. In einigen vorab in Anthologien oder Literaturzeitschriften erschienen Texten wurde darauf verzichtet oder aber Fettdruck, Versalien o.ä. für die Kennzeichnung verwendet. All das fand ich nach einiger Zeit nicht mehr wirklich angemessen, freilich ohne eine unumstößliche Letztbegründung dafür ins Feld führen zu können. Bereits bei ersten Computerabschriften experimentierte ich mit Schattenwürfen, Spiegelungen und anderen grafischen Hilfsmitteln, nur um letztendlich wieder auf die kursiven Einsprengsel zurückzukommen. Also wird es - vorläufig - wohl dabei bleiben.
(aus dem Vorwort zu "fischmaeuler. schaumrelief", Dortmund 2021)